Völkerballturnier

Folge 1 von Benedikt

Es sah aus wie ein ganz normaler Schuhkarton. Und es war auch einer. Der Schuhkarton lag bequem auf Toms beiger Hose. Und Tom saß unbequem auf einem der Sitze in der Straßenbahn. Langsam glitt die Innenstadt vorbei und aus dem Fenster konnte man sehen, wie von der Hauptstraße, auf der die Straßenbahn entlangfuhr, kleinere Straßen, dessen Namen hinten alle mit “…weg” endeten (Lindenweg, Tulpenweg, Gärtnerweg…) ausgingen. Bei einer Haltestelle, die einen so komplizierten Namen trug, dass man ihn nicht nennen braucht, stieg er aus. In der einen Hand trug er seinen Schuhkarton, die andere war frei. In seiner Wohnung war es ganz still. Niemand war hier. Seine Mutter war zu einem Kongreß in Leipzig und sein Vater würde erst spät in der Nacht von seiner Arbeit nach Hause kommen. Toms Schuhe, die immer noch im Schuhkarton lagen, stellte er auf seinen Schreibtisch. Er hatte sie heute gekauft und würde sie morgen beim Völkerballturnier in der Schule einweihen. Doch als er in seinem Bett lag und nur noch das Rauschen der abgestorbenen Blätter die Nachtruhe durchbrach, hegte er Zweifel. Er hatte sich zum ersten Mal alleine Schuhe gekauft. Er wusste nicht, ob es die richtigen waren. Und was war, wenn er die Schuhe morgen anziehen würde und er dann, wie in dem Märchen “Der kleine Muck” nicht mehr würde aufhören können zu rennen? Er stellte sich vor, wie er rannte und rannte. Er konnte nicht mehr. Vergeblich versuchte er anzuhalten, doch seine Beine gehorchten ihm nicht. Schließlich brach er zusammen. Nein, so sollte es nicht sein. Er würde seine Schuhe noch heute testen. Langsam tastete er sich aus dem Bett. Auf Zehenspitzen schlich er zum Karton. Tom wusste, dass er nicht leise sein musste, da niemand zu Hause war. Doch es schien ihm, als würde er sonst jemanden stören. Unter der Tür drang ein bisschen Licht in die Dunkelheit. Plötzlich erstarrte er. Er hörte ein Geräusch!!! Es kam direkt aus dem Schuhkarton und klang wie…


Folge 2 von Paula

…”Grrr, wer stört mich in meiner Ruhe, Ruhe, Ruhe???” Tom erschrak bei dem Echo. Als Tom vorsichtig den Deckel anhob, erblickte er einen Zwerg. Der Zwerg sprang aus dem Schuhkarton und wuchs zu einem Riesen heran, der 2 Meter groß war. “Guten Abend Tom”, sagte er “ich muss dir einen Tipp geben. Wenn du die Schuhe locker bindest, läufst du langsam. Aber wenn du die Schuhe fest zuschnürst, wirst du der schnellste Spieler beim Völkerballturnier sein. Und wenn du die Schuhe normal schnürst, dann bist du der beste Werfer.” Tom war vierfach überrascht. Erstens weil er einen Zwerg im Schuhkarton gekauft hatte, zweitens weil der Zwerg zum Riesen wurde, drittens weil der Riese ihn kannte und viertens weil es tatsächlich Zauberschuhe waren. Tom fragte den Riesen: “Wer bist du und wo kommst du her?” “Ich bin Grykolos”, antwortete der Riese “und komme aus Ägypten und möchte mir schon lange einmal gerne ein Völkerballturnier ansehen.” “Sind das wirklich Zauberschuhe?”, fragte Tom ungläubig. “Probier sie doch aus!”, sprach Grykolos. Und Tom zog die Turnschuhe an und schnürte sie, so fest er konnte. Tom gab Grykolos einen Ball und forderte ihn auf: “Versuch mich zu treffen!” Grykolos warf – mit Volldampf daneben, denn Tom war wie der Blitz zur Seite gesprungen. Nun schnürte Tom die Schuhe normal. Er warf und traf Grykolos gleich beim ersten Wurf am Hintern. Die Zauberschuhe waren ganz famos! “Wenn Du unbedingt ein Völkerballturnier sehen willst, dann komm doch morgen einfach mit! Du müsstest dich allerdings als Zwerg in meinem Sportbeutel verstecken.”, sagte Tom. “Das ist eine gute Idee!”, freute sich Grykolos. Plötzlich hörten sie ein Auto heranknattern. Toms Vater kam nach Hause. …


Folge 3 von Madita

„Schnell, geh zurück in den Schuhkarton!“, konnte Tom noch rufen, als Toms Vater auch schon die Tür aufschloss. Tom schlüpfte leise zurück ins Bett und zog die Bettdecke hoch bis zu den Ohren. Das war auch gut so, denn schon öffnete sich die Tür zu Toms Zimmer einen Spalt und Toms Vater steckte den Kopf herein. „Hallo Großer, schläfst du schon?“ Tom stellte sich schlafend und schnarchte sogar ein bisschen. Da schloss Toms Vater die Tür wieder und man hörte wie er ins Wohnzimmer ging und die Tür hinter sich zuzog. „Puh, das war knapp!“, stöhnte Tom erleichtert. Grykolos sprang wieder aus dem Schuhkarton und wuchs zu einem Riesen.
„Tom, wie wärs, wenn du mich heute nach Ägypten begleitest?“ Tom glaubte sich verhört zu haben. „W-W-Was?”
“Nach Ägypten!”, sagte Grykolos fröhlich. „Und das schaffen wir heute? Es ist doch schon 23 Uhr. Ich meine, ich hab doch auch überhaupt kein Geld für den Flug!“, meinte Tom ungläubig. „Wieso Flug? ... Achso, ich verstehe. Bei euch in der Welt gibt es so was ja nicht. Also, wir haben einen Ring, mit dem wir an alle Orte in diesem Universum reisen können.“
Grykolos zog einen golden funkelnden Ring hervor.
„Der ist aber schön. Und den benutzt ihr, um an alle Orte zu reisen?“, fragte Tom. „Ja. In jedem Ring steht der Name des Besitzers und in meinem steht „GRYKOLOS“!“ Damit zeigte Grykolos auf den Ring und Tom konnte die schön verschnörkelten Buchstaben erkennen. „Also, was ist? Kommst du mit nach Ägypten?“, fragte der Riese Tom. „Ähhm, und wie lang dauert das?“ Tom hatte Angst das Völkerballturnier morgen zu verpassen. Denn das war sein großer Tag. „Wenn wir nach Ägypten gehen, und das muss ich noch dazu sagen: Wir gehen ins alte Ägypten, dort wo es noch Riesen, Hexen, Feen, Flülüs, Terwilis, Dofkos, Üptawen und noch viel mehr Gestalten gab, denn man kann mit dem Ring auch Zeitreisen machen, vergeht hier keine Zeit, also wenn wir zurückkommen ist es immer noch 23 Uhr.“, erklärte Grykolos.
„Ach, so ist das! Dann komm ich natürlich gerne mit. Aber ich hab noch eine Frage: ..... also,... darf Lily mitkommen?“, fragte Tom zögernd. „Wer ist denn Lily?“ Grykolos sah Tom fragend an. „Lily ist meine beste Freundin. Wir kennen uns schon seit dem Kindergarten und sie wohnt gleich gegenüber.“
Genau in dem Moment als Tom fertig erzählt hatte, hörte man ein leises Klopfen am Fenster. „Das muss Lily sein!“ Leise schlich Tom zum Fenster und machte den Rollladen hoch. Dann öffnete er das Fenster und zog Lily herein. Als Lily im Raum angekommen war, schloss Tom das Fenster wieder leise und machte den Rollladen wieder runter.
„Hallo Tom, ich wollte dich nur fragen, ob wir wieder eine Nachtwanderung machen wollen.“, fragte Lily lachend, als sie plötzlich stockte und mit entsetztem Gesicht sagte: „ ....Ähh, ...du,.. Tom, ... da steht jemand in deinem Zimmer!“ „Ich weiß wer! Du!“ Tom lachte über seinen Witz. „Nein, ... da steht.. ein R-R-Riese!“
Lily fing schon an zu zittern, da beruhigte sie Tom: „Ach der! Das ist nur Grykolos! Grykolos, das ist Lily!“ „Und wie kommt der hierher?“, fragte Lily zögernd. „Gryko kommt aus dem alten Ägypten! Und er möchte mich mit dorthin nehmen. Kommst du mit? Es vergeht keine Zeit während wir dort sind!“, erklärte ihr Tom. „Super! Gerne! Ich wollte schon immer mal ins alte Ägypten! Das ist total interessant!“ Lily lachte wieder. „Na dann aber mal los!“, meinte Grykolos.
Die drei stellten sich in einen Kreis und hielten den Ring hoch. Da strahlte dieser plötzlich in allen Farben und mit einem „Zing“ waren die drei weg. Sie stürzten durch ein Sternenmeer und durch komische Lichtkreise. Sie flogen an roten Steinen vorbei und durch blaue Tunnel. Grykolos erklärte: „Das nennt man „Dimensionslöcher“! Die sind immer komisch! Ich wundere mich immer von neuem über diese Wunder, die man hier sehen kann. Aber das ist nicht weiter schlimm, vor was ich euch warnen wollte ist „Oxana“!“ „Oxana?“, wiederholten die zwei Kinder wie aus einem Mund. „Oxana ist das böseste, was man sich vorstellen kann! Nein, böser als böse. Sie ist das Böse in Person! So böse wie sie kann keiner sein!...“Grykolos wurde von Tom unterbrochen. „Ist ja gut! Wir wissen jetzt wie böse sie ist! Aber wer ist Oxana?“ „Oxana ist das Böse in Person! ...“ Die Kinder stöhnten. „Jetzt spann uns doch nicht auf die Folter! Wer ist Oxana?“, fragte Lily gespannt. „Also, zuerst, Oxana ist eine böse Hexe, die sich die Macht und Herrschaft des alten Ägypten unter den Nagel gerissen hat. Aber fragt mich nicht, wie sie das geschafft hat – das ist eine lange Geschichte!“ Die Kinder schauten Grykolos ganz gespannt an und riefen begeistert: „Bitte erzähl sie uns!“
„Na gut, wenn’s unbedingt sein muss!“ Grykolos war einverstanden. Als sie grade an gelben Bergen vorüberflogen, fing Grykolos an zu erzählen: „Also, das war so: “.........


Folge 4 von Elisabeth

....und dann erzählte er ihnen eine zugleich unglaubliche wie auch märchenhafte Geschichte, in der ein kleines Mädchen die Hauptrolle spielte, die mehr ungewollt die Rolle der bösen Hexe zugeschoben bekommt, sich dann am Ende jedoch aus freien Stücken entschließt auf die böse Seite zu wechseln. „Also, wie ihr gehört habt, ist mit ihr nicht zu spaßen!“, beendetete Grykolos seine Geschichte. „Aber“, fragte Lily, „sie wurde doch von allen Leuten ‚böse Hexe‘ genannt, obwohl sie gar nichts getan hatte, oder?“ „Nun ja“, erwiderte Grykolos, dem diese Sichtweise der Dinge anscheinend überhaupt nicht zu gefallen schien, „anfangs schon, aber nach einiger Zeit hat sie dann doch angefangen wirklich schlechte Sachen zu machen!“ „Ja, aber trotzdem, man sollte sie nicht danach beurteilen, was man über sie hört. Vielleicht sollten wir ihr mal einen Besuch abstatten und sie fragen, was sie sich dabei gedacht hat.“, schlug Tom vor. „Das ist eine gute Idee Tom! Ach komm schon Grykolos sei kein Spielverderber! Biiiiiiiiiiitte!“ Lilly war Feuer und Flamme. Doch Grykolos sah nicht so wirklich kooperativ aus. Er war angeschwollen, und sein Kopf hatte eine häßliche rote Farbe angenommen. „Alles okay Gryko?“, wollte der besorgte Tom wissen. Doch seine Sorge wurde ihm nicht gedankt. „WAS GLAUBT IHR EIGENTLICH, ÜBER WEN WIR UNS HIER UNTERHALTEN?!!!!!!!!!!!!!!!!!“, brüllte er los, sein Kopf war jetzt mit einigen unappetitlichen grünen Farbklecksen versehen, doch er war noch lange nicht fertig: „DIESE FRAU IST HOCHGEFÄHLICH, DAS HIER IST KEIN SPIEL!!!!!!!!!!!! WAS GLAUBT IHR DENN WAS DIE MIT UNS MACHEN WIRD?!!!!!!!!! DIE WIRD EUCH NICHT NETT ZUM TEE HEREINBITTEN UND EUCH KEKSE BACKEN!!!!!!!!!!!! NEIN!!!!!!!!! SIE WIRD WENN IHR GLÜCK HABT NICHTS WEITER MACHEN ALS UNS SCHMERZHAFT UND OHNE UNSERE KLEIDER ZURÜCK ZU SCHICKEN, WENN WIR PECH HABEN SPERRT SIE UNS IN IHREN TURM UND LÄSST UNS DORT EHLENDLICH VERHUNGERN!!!!!“ „Aber du bist doch bei uns, da kann uns doch nichts passieren“, Lilly schenkte ihm eines ihrer gewinnbringendes Lächeln, doch jetzt gesellten sich zu den fast verschwundenen grünen Flecken auch noch lilane hinzu. „DAS HÄTTET IHR WOHL GERNE WAS?!!!!!!!!!!!!!!!!!!! NICHTS DA!!!!!!!!!!! ICH RISKIERE DOCH NICHT KOPF UND KRAGEN FÜR ZWEI KLEINE KINDER, DIE DER MEINUNG SIND, DASS DAS BÖSESTE WAS JEMALS EXISTIERT IST UND EXISTIEREN WIRD GANZ HARMLOS IST UND GERNE KEKSE BACKT!!!!!! SO JETZT WERDEN WIR......!!!“ Doch bevor er sagen konnte was sie jetzt machen würden, ging plötzlich ein Ruck durch das Dimensionsloch und die drei hörten noch eine komisch hallende Stimme etwas sehr aufgebracht in einer fremden Sprache rufen, als sie auch schon fielen und fielen und fielen....
Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte unbarmherzig auf die drei Gestalten nieder, die dort im Wüstensand lagen. Stöhnend richtete sich der mit dem braunen Wuschelkopf auf, hielt inne sperrte den Mund auf, rieb sich die Augen und weckte die anderen beiden Gestalten auf, ohne den Blick von dem Schauspiel vor ihm zu nehmen.„Gryko, Lilly, wacht auf!!! Wir sind in Ägypten!!!!“ „Das kann nicht sein“, murmelte der Zwerg der eine seltsame Färbung hatte, „Wir sind doch abgestürzt.“ „Doch, doch Gryko, schau da ist eine Pyramide!“, sagte der Junge und deutete auf das Schauspiel das sich vor ihnen bot. „Ja, aber sie wird gerade erst gebaut.“, murmelte Grykolos, „Es scheint als wären wir zwar in Ägypten, aber nicht ganz zu der Zeit zu der ich dort sein wollte...“ „Toll, dann ist Oxana noch nicht böse, und wir können sie davor bewahren böse zu werden!!“ rief Lilly erfreut. „Ganz so viel würde ich mich nicht freuen,“, sagte Grykolos, „wenn das die Pyramide ist die ich denke dass sie sie ist, dann finden bald die ‚sieben Tage des Todes‘ statt und dann würde ich hier lieber nicht sein!!“...


Folge 5 von Isabel und Jasmina

,,Was für ,sieben Tage des Todes`?“ fragte Tom erschrocken. Grykolos seufzte. ,,Dann werde ich euch wohl auch darüber aufklären müssen. Also, ganz von vorn. Als Oxana böse wurde, sprach der Pharao, dem sie es zu verdanken hatte, einen Fluch aus. In diesem Fluch war es enthalten, dass alle sieben Jahre diese sieben Tage des Todes stattfinden.“ ,,Ja, aber was genau ist denn das eigentlich?“, hakte Tom nach. ,,Also“, erklärte Grykolos, ,, in den ,sieben Tagen des Todes´“, er machte eine bedeutungsvolle Pause, ,, hat dieser böse Pharao die Möglichkeit, in irgendeine Seele eines unschuldigen Opfers zu schlüpfen und dies mit seinem Geist zu steuern. Der oder die Betroffene befindet sich dann in einer Art Trance-Zustand, also sie schlafwandelt durch die Gegend, könnte man fast meinen.“ ,,Das klingt ja schaurig, lass uns lieber von hier verschwinden!“, warf Lily ein, die die ganze Zeit geschwiegen hatte.
Doch da hörten sie schon ein merkwürdiges Rauschen. Lily erschrak. „W-was war das?“, stammelte Tom. Grykolos hauchte: „Es ist bereits zu spät zum Verschwinden. Der Geist des Pharaos ist schon auf der Suche nach einem Opfer.“ Unsanft schubste Grykolos Lily und Tom hinter eine zerfallene Steinmauer. Von hier aus hatten sie einen guten Blick auf das Geschehen vor ihnen, ohne selbst in Gefahr zu sein.
Undeutlich sahen sie in der flimmernden Hitze ein hübsches Mädchen, mit langen schwarzen Haaren, die es zu zwei Zöpfen geflochten trug, in Richtung ihres Versteckes kommen. Wieder konnte man das unheimliche Rauschen vernehmen. Das Mädchen musste es auch gehört haben, da es stehen blieb und sich suchend umblickte. Grykolos flüsterte: „Das ist sie! Das ist Oxana! Ist sie nicht hübsch? Schaut euch mal diese Haare an!“, fügte er verträumt hinzu. „Ist sie das wirklich? Das Böse in Person habe ich mir aber anders vorgestellt, im Gegenteil, sie sieht sogar richtig nett aus.“, meinte Lily. „Ja, nicht? Zu schade. Denn sie wird ihre gesamte Schönheit und Gutherzigkeit verlieren – und nur so kenne ich sie.“, antwortete Grykolos. „Das können wir doch nicht zulassen! Noch ist doch kein Geist zu sehen. Wir haben noch Zeit, sie vor ihrem bevorstehenden Schicksal zu retten.“
Genau in diesem Moment sahen die Kinder, was Grykolos meinte. Eine Windhose, die in der Sonne wie eine riesige Seifenblase glitzerte, schwebte direkt auf Oxana zu. „Jetzt ist sie für immer verloren. Ich weiß schließlich, wie alles weitergeht.“ Grykolos schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen. In diesem Moment stürzte Tom wie von Sinnen aus seinem Versteck hervor. Ohne nach links und rechts zu blicken rannte er auf Oxana zu und riss sie ohne zu Überlegen an sich. Genau in diesem Moment stülpte sich die Windhose wie ein Eimer über Oxana. Eine schillernde Haut trennte Tom von ihr. Aus den Augenwinkeln sah er Lily und Grykolos, ihm zu Hilfe eilen.
„Grykolos, ich brauche dich! Hilf mir den Geist zu bekämpfen!“, schrie Tom. Er schlang seine Arme noch ein bisschen fester um Oxana, so dass der Geist sich nicht weiter über sie stülpen konnte. Atemlos kamen Grykolos und Lily neben Tom an. Auch die beiden versuchten nun den Geist von seinem Vorhaben abzuhalten. Tom versuchte den Geist zu ohrfeigen, Lily drosch blind auf ihn ein und Grykolos versuchte, den Geist zu zerquetschen. Alle Versuche waren vergeblich. Mit wütender Stimme grölte der Geist: „Ihr habt ja doch keine Chance gegen mich, ihr widerlichen Kreaturen!!!“ Grykolos brüllte durch das ganze Chaos: „Ihr habt es gehört! Also lasst uns schnellstmöglich verschwinden!! Stellt euch wieder in einen Kreis auf!“ Lily und Tom befolgten seine Anweisung. Sie umklammerten Oxana immer noch, als Grykolos den Ring hochhielt, und sie wieder zurück in Toms Kinderzimmer wünschte.
Wie beim letzten Mal leuchtete der Ring in allen Farben. Wieder stürzten sie durch das Sternenmeer, flogen durch blaue Tunnel, an roten Steinen und den Dimensionslöchern vorbei. Erst da bemerkte Grykolos, dass Oxana auch mit dabei war, und mit ihr auch der Geist des Pharaos. „Oh je, wie werden wir den denn wieder los?“, jammerte Lily. Da stieß Grykolos den Geist entschlossen in eins der Dimensionslöcher. „NNNEEeiiiinn..n....n......n“, brüllte der Geist. Sein Geheul wurde immer leiser und verstummte allmählich. „Wir haben Oxana vom Bösen bewahrt!“, jubelten die Kinder. Kurz darauf landeten sie mit einem erneuten `Zing` in Toms Zimmer...


Folge 6 von Zoe

..nachdem sie sich erholt hatten ging Lily nach Hause, und Grykolos sagte: "Ich werde Oxana zurückbringen. Und mit einem "Zing" verschwand er. Tom dachte ,Das war mal ein aufregender Abend.' "Wuuaahhhh" gähnte Tom. Man war er müde. Dann schlief er ein.

Am nächsten Tag wurde er davon geweckt, dass seine Mutter ihn zum Frühstück rief. Er freute sich: "heute ist das Völkerballturnier! HURRRA!!"
Dann aß er: ein Marmeladenbrot mit Honig, ein köstliches Müsli, und trank zwei Gläser Milch.
Er schnappte sich die Turntasche, in der Grykolos schon saß und flüsterte: "Guten Morgen Gryko." Er packte in die Tasche sein Trikot und... plötzlich fühlte er sich nicht mehr fair den anderen gegenüber, die Schuhe zu benutzen. Er sagte: „Du Gryko, es tut mir leid, aber ich kann die Schuhe nicht benutzen. Ich wäre unfair, und das will ich nicht sein!“ Darum nahm er doch nur seine alten Schuhe mit.
Auf dem Schulweg traf er Lily. Sie sagte: „ Das Abenteuer gestern hat mir gezeigt wie mutig du bist... und das ich dich richtig toll finde!“ Dabei wurde sie rot und immer leiser. Den Rest des Schulweges gingen sie Hand in Hand.
In der Schule hatten sie erst Chemie, danach Deutsch, Englisch, Musik und Mathe. Jeden Tag hatten sie 8 Stunden, heute wurden die restlichen drei Stunden vom Völkerballturnier eingenommen. In Deutsch schrieben sie ein Diktat, aber er war, wegen dem Völkerballturnier, viel zu aufgeregt, darum war er in 30 Minuten noch nicht fertig. Dabei war es ein Diktat mit nur 20 Sätzen. Für Tom war die Schule langweilig, uninteressant und er hörte gar nicht zu. Er dachte an Oxana, Grykolos, das tolle Abenteuer, Lily und das Völkerballturnier.
Nach den ersten fünf Stunden ging er zum Essen in den Speisesaal. Dort waren alle 100 Kinder der Schule versammelt! In der Mittagspause aß er Linsensuppe mit Lily.
Dann klingelte die Schulglocke. Endlich konnte er zum Völkerballturnier!
Er flitzte zu seinem Haken, um seine Tasche zu holen... aber... sie war weg!!!!!


Folge 7 von Sanja

„Oh nein“ schrie Tom entsetzt, das konnte doch wohl nicht wahr sein. Jetzt musste er nach Hause laufen und die Schuhe von Grykolos holen. Er rannte so schnell wie es ging zu seinem Zuhause, stürmte in sein Zimmer und suchte alles nach den Schuhen von Grykolos ab, doch sie waren spurlos verschwunden. Das einzige was er fand, war der kleine goldene Ring den Grykolos sonst nie ablegte; es musste etwas passiert sein! „Nein“ stöhnte Tom und rannte in die Schule zurück, er musste Lily finden. Er erwischte sie gerade noch auf dem Weg in die Turnhalle. Er packte ihren Arm und zog sie mit sich zurück nach Hause. „Was soll das? Tom, lass mich los“. „Sorry, aber Grykolos ist verschwunden“. In seinem Zimmer zeigte Tom ihr den Ring, den er gefunden hatte. „Das kann jawohl nicht wahr sein“ stöhnte sie. „Los gib mir den Ring, wir werden Grykolos suchen.“ Tom gab ihr den Ring, nahm aber auch noch eine Taschenlampe mit; man konnte schließlich nie wissen. Bevor er sich versah befand er sich auch schon wieder in dem Tunnel mit den vielen Dimensionslöchern. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Wie sollten sie denn jemals wieder zurückfinden. Er schaute Lily erschrocken an und sah dass ihr dasselbe durch den Kopf ging. Er versuchte in den Dimensionslöchern ein Bild von Grykolos zu erhaschen, doch ehe er sich versah wurden er und Lily von einer starken Strömung in ein tiefschwarzes Dimensionsloch getrieben. Sie fielen und fielen immer tiefer. Nach endlosen Minuten, wie ihnen schien, schlugen sie mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden auf. Als er aufwachte fand er sich in einer dunklen Höhle wieder, an der Decke der Höhle sah er das Dimensionsloch, durch das sie gefallen waren und dessen Öffnung noch ein wenig Licht durchließ. Ein Stückchen weiter sah Tom Lily auf dem Boden liegen, sie regte sich nicht. Er krabbelte zu ihr hin und rüttelte sie sanft wach. „Lily, wach auf.“ Sie schlug die Augen auf und fragte noch etwas benommen „Wo sind wir?“ Tom erklärte ihr, dass sie anscheinend in eine Höhle gefallen waren und dass der Sand ihren Sturz aufgefangen hatte. Plötzlich durchschnitt eine tiefe, bedrohliche Stimme die Dunkelheit. “HAHAHA; WILKOMMEN IN MEINEM ZUHAUSE. WIE ICH SEHE, SEID IHR IN MEINE FALLE GETAPPT; HAHAHA.“ Lily, die inzwischen schon wieder zu Kräften gekommen war, stand neben mir und schrie „Wer bist du, komm raus und zeig dich.“ „WIE DU MÖCHTEST.“ Eine dunkle Gestalt mit hell-glühenden gelben Augen näherte sich uns. Tom kannte dieses Gesicht; er holte erschrocken Luft. Der böse Geist der Oxana verführen wollte. Auch Lily erkannte ihn, sie schrie „Wir haben keine Angst vor dir, wir haben dich schon mal besiegt“. Mit einer schnellen Bewegung stieg sie ihm auf den Fuß, doch der Geist lachte nur „HAHAHA“. Trotzdem wendete er sein Gesicht dem bedrohlich anschwellendem Fuß zu. Doch dann passierte etwas, das sie nicht erwartet hatten. Sobald der Geist mit seinen glühenden Augen den Fuß gestreift hatte, schrie er schmerzerfüllt auf. Lily und Tom sahen sich vielsagend an, sie wussten jetzt, wie sie den Geist besiegen konnten: Er war lichtempfindlich! Tom schaltete die Taschenlampe an und zielte mit dem Strahl direkt auf das Gesicht des Geistes. „NEEEEEEEEEEEEEIN“ schrie der Geist und löste sich langsam in schwarze Nebelfetzen auf. Das Schwarze in der Höhle verschwand und die Sicht in der Höhle wurde immer besser. In einer Ecke der Höhle sah Tom die Tasche, seine Turnschuhe, die Schuhe von Grykolos und ein Häufchen Elend, dass aussah wie der Riese Grykolos. Tom und Lily liefen zu ihm hin und lösten die Fesseln mit denen er an die Wand der Höhle gefesselt war. „Danke, Kinder“ sagte Grykolos und nahm den Ring von Lily entgegen. Mit einem „Zing“ standen sie wieder im Zimmer von Tom. Als Tom auf die Uhr schaute, musste er mit Entsetzen feststellen, dass in fünf Minuten das Völkerballturnier losging. Tom schnappte sich seine normalen Turnschuhe und flitzte zur Schule. Er schaffte es gerade noch rechtzeitig zum Spielanfang und machte gleich den ersten Treffer. Am nächsten Tag in der Schule wurde bekanntgegeben: „UND AUCH IN DIESEN JAHR GEWINNT UNSERE SCHULE DEN VÖLKERBALLTURNIERPOKAL“. Jubel brach aus und Lily und Tom sahen sich zufrieden an.

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Tom - Gemalt von Vincent van Gogh

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